Mittwoch, 13. Juni 2018

Seminar in Leipzig

Heute ist schon Mittwoch. Die letzten zwei Tage vergingen wie im Flug. Bis auf die Anfahrt ist das Seminar echt toll. Leider hatte mein Zug Verspätung und dann habe ich auch erst nicht verstanden, wie das Tram-System funktioniert und so ist mir die Tram erstmal vor der Nase weggefahren. (Hier in Leipzig gibt es Doppelhaltestellen, das heißt zwei Trambahnen halten hintereinander an der gleichen Haltestelle…) Als nächstes bin ich an meiner Ziel-Haltestelle dann erstmal in die falsche Richtung gelaufen, aber schließlich habe ich das Hostel doch noch gefunden. Man erkennt es von außen fast nicht (zumindest bin ich gleich mal vorbei gelaufen), aber die Zimmer sind wirklich toll. Jedes ist anders gestaltet und mit ganz vielen kreativen Ideen.

Das ist z.B. unser Zimmer ... und das eine Wand in der Toilette ...



Unser Mittagessen bekommen wir von der „Vleischereiund es schmeckt wirklich gut. Es ist alles vegetarisch / vegan, aber mir wäre es ehrlich gesagt nicht aufgefallen. Ich habe noch nie richtig vegan gegessen und freue mich, es hier kennenzulernen. 
Da ich fast zwei Stunden später komme als geplant, haben die anderen schon ohne mich angefangen. Zum Glück ist es nicht weiter schlimm, dass ich mich so verspätet habe und ich habe auch noch nicht viel verpasst.
Die anderen Freiwilligen sind alle sehr sympathisch. Bis jetzt sind wir vier Mädchen und ein Junge, aber am Donnerstag kommt noch ein weiteres Mädchen dazu. 
Die Betreuer sind wirklich nett und sehr entspannt, sodass eine lockere Atmosphäre herrscht. Ich bin wirklich froh, dass ich bei dieser Organisation gelandet bin. 
Vuga e.V. besteht komplett aus ehemaligen Freiwilligen, wodurch der Kontakt nach Uganda tatsächlich auch aus persönlichen Beziehungen besteht. Außerdem wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass wir uns in Uganda in die Gemeinschaft einfügen und für die Zeit unseres Freiwilligen Dienstes fest in die ugandische Gemeinde vor Ort integriert sind und nicht nur Gäste, oder sogar Touristen. Deshalb sind wir dort in Gastfamilien untergebracht und werden über das ganze Land verteilt, damit wir nicht Gefahr laufen, nur unter uns Freiwilligen zu bleiben. Laut Betreuern steigt auch unsere Sicherheit mit dem Grad der Integration in unsere Gastfamilie und die Gemeinschaft.
Außerdem haben wir schon viel interessante Information über die Geschichte Ugandas, das politische System und die politische Kultur des Landes bekommen. 
Die Regierungsform in Uganda ist eine Präsidialregierung und der Präsident Yoweri Museveni ist bereits seit 32 Jahren im Amt. Auch wenn sich mittlerweile manche Ugander einen Wechsel wünschen, ist die Unterstützung der Bevölkerung für den Präsidenten doch sehr hoch, da er dem Land, nach dem Ende der Kolonialisierung, Stabilität und Struktur gebracht hat. Der Wunsch nach einem Wechsel kommt vor allem bei den Jüngeren auf, die sich an die Zeit vor Museveni gar nicht erinnern, bzw. nichts anderes kennen. Interessant finde ich z.B., dass es im Parlament eine feste Anzahl an Plätzen gibt, die von Frauen besetzt werden müssen und es sich dabei um 25 Prozent handelt!
Gestern kam Trina die Projektkoordinatorin in Uganda. Sie arbeitet fest für Vuga e.V. und wird uns in Uganda mit dem Arbeitsvisum, usw. unterstützen und als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen. Sie wird uns in den nächsten Tagen noch einiges zu Uganda und dem Leben dort erzählen und uns auch unsere Gastfamilien und Einsatzstellen vorstellen. Es ist auf jeden Fall toll sich mit einer Uganderin persönlich austauschen zu können und ihre Meinung zu den Themen zu hören, die wir uns erarbeiten. 
Nachdem wir uns den ganzen Tag mit Organisatorischem und politischen Diskussionen beschäftigt haben, dürfen wir abends machen, was wir wollen. 
Gestern haben wir uns Fahrräder in einer „Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt“ ausgeliehen (Man kann dort sein kaputtes Fahrrad hinbringen und dann unter Anleitung selbst reparieren. Eine wirklich coole Idee!) und sind dann quer durch Leipzig bis zum Völkerschlachtdenkmal gefahren. Es ist wirklich riesig und ziemlich beeindruckend. Von dort hatten wir einen tollen Blick über Leipzig und auf einen wunderschönen Sonnenuntergang.

... Fahrradtour durch Leipzig ...

1 Kommentar:

  1. Der Abend war super schön, ich freue mich schon auf viele weitere. LG TH

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