Samstag, 15. September 2018

Seminar in Entebbe

Sorry, für die lange Wartezeit. In der Zwischenzeit ist eine Menge passiert und dann war auch noch das Orientierungsseminar in Entebbe und da konnte ich meinen Laptop nicht mitnehmen. Also der Reihe nach. Wo war ich stehen geblieben? Ich fürchte, das wird eine Menge Text…

Am Freitag bin ich wieder alleine. Anna ist noch immer bei dem Festival und ich habe die Aufgabe mit Geoffrey, meinem Supervisor bei Little Light, zur Kisugu Preparatory Primary School (einer Partnergrundschule) zu fahren, da es dort Nähmaschinen für unsere Youth Group gibt.
Als ich am Büro ankomme, ist außer mir ist auch sonst noch niemand da, das heißt ich darf mich gleich einmal am Schloss des Büros versuchen - und scheitere kläglich.
Also setze ich mich draußen hin und warte. Zu meinem Glück kommt Desert, einer aus der Youth Group vorbei und sperrt mir auf.
Nachdem ich heute ansonsten nicht viel zu tun habe, beschließe ich, mich noch einmal an dem Schloss zu versuchen, damit ich nicht jeden Morgen auf Hilfe warten muss. Nachdem ich den Trick herausgefunden habe,  lässt es sich auch ganz einfach öffnen…
Die restliche Zeit verbringe ich damit, auf Geoffrey zu warten, der mir schon geschrieben hat, dass er ein bisschen später kommt. Als er schließlich gegen 14 Uhr auftaucht, fahren wir mit seinem Boda boda zu Kisugu. Leider treffen wir dort nicht die Person an, die wir treffen wollten, bekommen allerdings gesagt, dass wir es am nächsten Tag noch einmal versuchen könnten. Wieder zurück im Büro, diskutiere ich mit Geoffrey noch ein bisschen über Politik und werde schließlich noch von ihm nach Hause begleitet und dann auch noch auf eine längeren Spaziergang.

Am Samstag bin ich um 10 Uhr in Little Light, wegen der Fun activity für die Youth Group, allerdings ist niemand da, weil die Jugendlichen am Abend zuvor eine dance show hatten und erst um 6:30 Uhr diesen Morgen zurückgekommen sind. Ich warte trotzdem noch eine Weile und beschließe dann nach Hause zu gehen. Ein wenig später ruft Geoffrey an, um noch einmal nach Kisugu zufahren. Als er kommt fängt es gerade an zu regnen. Leider ist die Fahrt wieder umsonst, denn dieses Mal ist überhaupt niemand da, dafür regnet es immer mehr und die Rückfahrt wird etwas nass, aber ich genieße es trotzdem :)

Der Sonntag verläuft relativ ereignislos, außer dass, das Seminar immer näher rückt.
Es wird ein Orientierungsseminar für alle Freiwilligen von Vuga und wir werden dort auch die Freiwilligen vom letzten Jahr kennen lernen. Das Seminar ist in Entebbe bei Huyslinci, einer der anderen Partnerorganisationen von Vuga, wo Jonathan, auch einer unserer Freiwilligen, hingehen wird. Wir werden verschiedene Vorträge zu Geschichte, Politik, Kultur und unserem Verhalten als Freiwillige bekommen und auch die Vertreter der anderen Partnerorganisationen kennen lernen.
Gegen Abend steigt meine Nervosität wegen der Fahrt nach Entebbe noch einmal ein bisschen, weil Anna nicht mitkommt (das heißt, ich fahre alleine) und nicht ganz sicher ist, ob ich Lucy mit ins Taxi nehmen kann… Außerdem bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob ich das alles finde…

Montag Morgen bin ich dann ziemlich nervös. Ich stehe um 6 Uhr auf und packe meinen Rucksack, viel kann ich nicht mitnehmen, da oben auch noch Lucy reinpassen soll. Ich hoffe, dass es dann einfacher ist, sie in das Taxi zu bekommen.


Kurz bevor ich los will ruft dann, Gott sei Dank, doch noch Geoffrey an und sagt er würde mich abholen. Während ich warte, überredet mich Emily doch noch etwas zu essen, auch wenn ich es vor lauter Nervosität fast nicht herunter bringe. Außerdem spricht sie noch ein Gebet für mich und Lucy, damit wir sicher ankommen.


Um 8 Uhr kommt dann Geoffrey und wir beschließen direkt mit seinem Boda bis nach Entebbe zu fahren, damit wir uns den Ärger mit dem Taxi sparen.


Ich steige hinter Geoffrey auf und nehme den Rucksack mit samt Lucy vor mich, dann geht es los. Nach kurzer Zeit habe ich raus, wie ich die Bodenwellen am besten abfange und die Fahrt macht richtig Spaß. Es gibt eine Menge zu sehen und Geoffrey ist ein relativ vorsichtiger Fahrer.

Lucy beweist mal wieder, dass sie einfach die Beste ist und macht das ganze ohne Theater und Gezappel mit.



Bei Huyslinci angekommen, veranstaltet sie dann allerdings ein ziemliches Theater und es beinahe unmöglich, sie zur Ruhe zu bringen. Ich binde sie draußen an, aber das Fiepen geht schließlich in ein Jaulen über und ich hole sie wieder rein. Trina schlägt vor sie auf den Schoß zu nehmen und sie gibt endlich Ruhe. Also verbringe ich das Seminar mit Hund auf dem Schoß und versuche irgendwie um sie herum zu schreiben.




Für die Zeit des Seminars wohnen wir, bis auf Jonathan (der einzige männliche Freiwillige in unserem Durchgang), wieder bei Trina, genauer gesagt bei Kamfat.
Das Zimmer ist ganz schön voll mit einem kleinen und zwei großen Betten. Amelie schläft in dem kleinen Bett und Pia und Hye-Seon teilen sich ein Bett, während ich meins mit Lucy teile.

Die Woche geht wahnsinnig schnell vorüber und wir lernen eine ganze Menge. So langsam fange ich an mich in Uganda ein bisschen wohler zu fühlen und mich ein bisschen zu entspannen. Allerdings ist mein Geldproblem immer noch nicht gelöst, das letzte mal, als ich meine Kreditkarte versucht habe, hieß es ich müsste mich mit meiner Handynummer und meinem Pass irgendwo registrieren. Ich werde es nochmal versuchen, wenn ich zurück in Kampala bin und hoffe, dass es dann funktioniert Bis dahin muss ein bisschen sparsam sein.
Am Mittwoch Abend gehen wir in eine Bar und lernen dort Ramon kennen. Wir unterhalten uns ein bisschen mit ihm und Pia, Amelie und Jonathan tanzen auch ein bisschen.
Dann ist das Seminar auch schon wieder vorbei und die Frage mit dem Transport stellt sich von Neuem. Glücklicherweise löst sich das Problem auch dieses Mal ziemlich unkompliziert und Anna, Lucy und ich fahren mit Geoffrey zurück. Ich habe zwar so meine Zweifel, aber wir passen tatsächlich alle mit samt den Rucksäcken auf das Boda. Lucy ist zwischen Geoffrey und mir eingeklemmt und verhält sich ziemlich vorbildlich.
Da wir direkt zu Little Light fahren, breche ich Ofirs Regel und nehme Lucy mit ins Büro. Lucy findet auch gleich eine Menge neue Freunde. Am Nachmittag fahren wir dann mit einigen Jugendlichen nach Kisugu und sehen uns die Nähmaschinen an. 
Inzwischen freue ich mich wirklich wieder zu Hause zu sein, auch wenn ich ziemlich platt bin. Leider geht es Lucy nicht so besonders gut. Sie hat schon den ganzen Morgen Durchfall und will auch nicht wirklich fressen. Die Nacht ist auch nicht wirklich erholsam, weil sie immer wieder Anfälle von Durchfall hat. Auch am nächsten Tag geht es ihr noch nicht besser.
Leider muss ich sie trotzdem in mein Zimmer einsperren und zu Little Light.
Heute fahre ich mit Anna zur Gadafi Mosque, da gibt es einen Kunst-Markt, wo wir ein paar Sachen für den Online-Shop kaufen. Auf dem Weg dahin, schaffe ich es auch endlich Geld zu holen! Wir fahren mal wieder mit dem Boda, aber es ist eine Menge Verkehr, sogar für ein Boda und ich frage mich zwischenzeitlich, ob wir jemals ankommen.
Der Markt ist echt toll und die Sachen sind wirklich schön. Wir stöbern eine Weile, weil Anna auch noch ein paar Sachen mit nach Deutschland nehmen will. Anschließend fahren wir noch zu Acacia Mall. Es ist wirklich verrückt, es ist immer noch Down Town, aber es wie eine andere Welt. Die Mall ist wie ein ganz normales Shopping-Center, wie sich es aus Deutschland oder so kenne. Allerdings ist das Publikum hier auch ein ganz anderes, ich sehe fast ausschließlich Weiße.
Nachdem Anna alles gefunden hat, leisten wir uns ein wirklich leckeres Eis (auch wenn es ziemlich teuer ist), dann fahren wir wieder zurück. Es wird echt nochmal komisch, wenn Anna nicht mehr da ist. Sie fliegt am Sonntag Abend. Vielleicht kommt sie Uganda ja nochmal besuchen. Ich würde mich jedenfalls freuen :)
Zurück in Little Light ist leider kein Strom da, sodass wir einiges nicht erledigen können und auf morgen verschieben müssen. Anna gibt mir alle Kontakte und eine To Do Liste, mit Sachen, die ich erledigen muss. Zum Mittagessen holen wir uns Chapati und belegen es mit Avocado, Tomaten und Zwiebeln, was echt lecker schmeckt!
Alles in allem war das ein wirklich schöner Tag. Sogar das Gedränge in DownTown und die ständige Aufmerksamkeit stressen mich nicht mehr so. Ich glaube so langsam fange ich an mich zu akklimatisieren :)
Nur Lucy geht es immer noch nicht so gut. Ich habe sie jetzt für 24 Stunden auf Diät gesetzt und so langsam würde sie sogar einen Socken fressen. Vielleicht versuche ich es heute Mittag mal mit ei bisschen Reis und hoffe sie behält den. 


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