Dienstag, 21. August 2018

Der Flug

Heute ist es also soweit. Nachdem mein Vater zu Hause noch schnell die Flugbox zusammen gebaut hat und meine Mutter und ich noch einmal die Koffer überprüft haben, sind wir jetzt auf dem Weg zum Flughafen. Nachdem wir uns durch das Parkhaus gekämpft haben, machen wir uns auf den Weg zu Terminal 2. Eingecheckt haben wir zum Glück schon gestern Abend, sodass ich „nur“ noch mein Gepäck und meinen Hund abgeben muss.
Das Gepäck ist dann auch kein Problem und die sämtlichen Unterlagen, die ich für meinen Hund zusammengesammelt habe, will auch keiner sehen. Ich muss lediglich einen Aufkleber für die Box ausfüllen und das war’s dann. Trotzdem bin ich ziemlich nervös und die Info, dass ich in Brüssel nur wenig Zeit zum Umsteigen habe, macht es auch nicht besser. Das mit dem Bezahlen ist dann auch nicht ganz so einfach, weil ich den ersten Teil bis Brüssel mit Lufthansa und den zweiten, weiter bis Entebbe, mit Brussels Airlines fliege. Schließlich haben wir aber auch das geschafft und für meinen Hund heißt es rein in die Box und verabschieden. Allerdings müssen wir noch auf einen Mann vom Sicherheitspersonal warten, der die Box kontrolliert. Nachdem der endlich auftaucht muss sie noch einmal raus aus der Box und ist nicht wirklich begeistert, als sie dann wieder rein soll. Als sie weggebracht wird, muss nicht nur ich ziemlich schlucken. Hoffentlich geht das alles gut!!
Jetzt heißt es auch für mich verabschieden und ab durch die Sicherheitskontrolle. Ich habe noch immer nicht wirklich realisiert, dass ich heute für ein ganzes Jahr nach Uganda fliege. Außerdem bin ich ziemlich nervös, ich bin noch nie alleine geflogen und das wird auch überhaupt erst das zweite Mal, an das ich mich erinnern kann. Ich habe keine Ahnung, wie das hier läuft und nach der Sicherheitskontrolle, bin ich auf mich alleine gestellt. Zum Glück läuft aber alles gut und dann warte ich an Gate 17 auf das Boarding. 
Endlich wird mein Flug aufgerufen, zumindest für die Business Class. Ich habe keine Ahnung, wann die Economy daran ist, also laufe ich einfach mal am Rand mit. Dann bin ich durch und folge dem Gang die Treppen runter, wo es mit dem Shuttlebus weiter geht. Wir halten mitten auf dem Flugplatz vor einem ziemlich kleinen Flugzeug, es erinnert mich ein wenig das beim Fallschirmspringen.
Auch innen ist es ziemlich eng und klein. Ich finde meinen Platz und quetsche mich in meinen Sitz. Es dauert eine Weile, bis alles sitzen, dann rollen wir los.
Wir heben ab und und ich kann sehen, wie sich der Boden unter uns immer wieder entfernt. Dann ist alles nur noch weiß-blau. Ich bin so müde, dass ich immer wieder wegnicke, obwohl ich jetzt überhaupt nicht schlafen will, der Flug dauert sowieso nur eineinhalb Stunden. Ich kann mich kaum noch wachhalten (ich habe letzte Nacht nur zwei Stunden geschlafen, geplantes Packen…), aber einen Keks und einen Kaffee später geht es mir besser und dann setzen wir auch schon zur Landung an.
Natürlich blockiert noch ein anderes Flugzeug unseren Parkplatz und ich bete, dass ich wenigsten nicht durch den ganzen Flughafen laufen muss. Zum Glück ist alles gut ausgeschildert und bis zum Boarding dauert es dann doch noch ein bisschen…
Dieses Mal ist das Flugzeug riesig. Ich habe Glück und sitze wieder am Fenster. Es dauert bis alle sitzen und alles verstaut ist. Es dauert weiter und ich denke kurz an mein Hund, der hoffentlich schon an Bord ist. In diesem Moment werde ich von einem Angestellten der Brussels Airlines angesprochen, der wissen will, ob mein Hund schon im Flugzeug ist. ?! Ich antworte, dass ich das hoffe (!!!)  und er geht wieder. Dann kommt eine Durchsage, irgendetwas mit „waiting .. missing passenger…dog ?!“ Ich bin noch damit beschäftigt, mir einzureden, dass alles ok ist, als der Mann mich wieder anspricht und mir sagt, dass etwas schief gelaufen ist, dass sie meinen Hund jetzt aber zum Flugzeug bringen… Weitere unruhige 10 Minuten später, rollt das Flugzeug los und glaube einfach fest daran, dass wir nicht ohne sie starten werden.
Die sieben Stunden bis Kigali sind dann doch ziemlich lang. Zum Glück gibt es ein paar gute Filme und ich Wechsel zwischen dem Bildschirm vor mir und dem Fenster hin und her. Eigentlich könnte ich auch nur aus dem Fenster schauen. Die Sicht ist immer noch toll und ich bin jetzt schon gespannt, wie Afrika wohl von oben aussieht.
Das Essen im Flugzeug hört sich zwar lecker an und reicht auch so, ist aber hauptsächlich essbar. Der Service ist dafür wirklich gut.
Die Zeit zieht sich, als wir endlich Afrika erreichen. Eben war noch alles gebirgig und grün, jetzt ist da nur noch eine sandfarbene Fläche, die von dünnen Linien unterteilt wird. Dann mitten im nirgendwo eine kleine Siedlung. Mit absolut nichts darum herum, nicht einmal Wasser. Sodass man sich fragt, wie Menschen dazu kamen, genau da zu leben. Als wir weiter fliegen und uns Ruanda nähern, wird es ein bisschen fleckiger und dann auch grüner. Inzwischen geht es auf seinen Uhr zu und die Sonne beginnt unterzugehen. Als wir uns im Anflug auf Kigali befinden, ist es bereits stockdunkel. Ich frage mich, wie die Landschaft unter uns wohl aussieht, weil man nicht ein einziges kleines Licht sehen kann. Doch dann tauchen vereinzelt Lichter auf, die sich manchmal zu schwachen Linien aneinanderreihen. Es ist völlig anders als ich bisher kenne, wo es immer gleich einganzes Lichtermeer gibt, dass von oben einen einzigen hellen Fleck bildet.
Als wir uns Kigali nähern, werden es mehr, aber trotzdem sind noch immer die einzelnen Lichter erkennbar. Es sieht ein bisschen aus wie ein Sternenhimmel und ist einfach wunderschön!
In Kigali steigen ziemlich viele Leute aus, dafür steigen ein paar andere ein. Ich bekomme einen netten Sitznachbarn. Er kommt aus Ruanda und fliegt nach Uganda in den Urlaub. Wir unterhalten uns über alles mögliche und er versucht mir Luganda beizubringen. Dann sind wir auch schon in Entebbe. Die letzten drei Stunden vergingen wie im Flug (mir fällt leider keine passendere Beschreibung ein).









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