Freitag, 24. August 2018

Kochen in Uganda

Die Zeit vergeht wie im Flug, heute ist schon Freitag. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, fahre ich am Montag zu meiner Gastfamilie nach Kampala. Die Mutter in meiner Gastfamilie ist noch in Ruanda, deswegen konnte ich noch nicht früher dahin.
Ich bin schon sehr gespannt. Ich bin froh, dass ich die ersten Tage bei Trinas Tochter wohnen durfte, sie hat sich wirklich nett um mich gekümmert.
Ich bin schon sehr gespannt, wie es wird, wenn ich dann auf mich alleine gestellt bin. Ich muss auf jeden Fall dringend Luganda lernen, sonst verstehe ich kein Wort. Die meisten erwachsenen Leute könne zwar englisch und die Kinder lernen es in der Schule, (wenn ich mich auch erst an die Aussprache gewähren muss) aber untereinander sprechen sie meistens Luganda.
Im Moment ist das aber noch nicht schlimm, weil ich nicht drauf angewiesen bin, sie zu verstehen und es ist auch schön, einfach zu beobachten, wie sich die Menschen untereinander verhalten. Ich mag es, dass Leben hier zu beobachten, es ist so anders als zu Hause. Heute durfte ich beim Kochen mithelfen, aber ich musste mir erst einmal zeigen lassen, wie eine Zwiebel geschnitten wird, weil fast alles in der Hand geschnitten wird. 

Außerdem durfte ich lernen, wie man Saft macht, ohne eine Presse. Wir haben drei Passionsfrüchte aufgeschnitten und eine Zitrusfrucht. Das Fruchtfleisch von den Passionsfrüchten kam in ein Sieb und die Zitrusfrucht wurde gegen die Hauswand geschlagen, um sie weicher zumachen und nachher den Saft besser heraus zubekommen. Dann wurde die Zitrusfrucht mit der Hand über dem Sieb ausgepresst und ich durfte den Saft durch das Sieb streichen. Als kein Fruchtfleisch mehr an den Kernen klebte, kam ein bisschen Zucker dazu und es ging von vorne los. Schließlich wurde der Saft mit Wasser aufgegossen, fertig! Der Saft war übrigens echt lecker :)

Um die Zeit bis zum Mittagessen zu überbrücken, gab es Wassermelone (die mag ich zu Hause eigentlich auch nicht, aber ich wollte es wenigstens probieren) und sie hat wirklich gut geschmeckt. Man kann sie mit denen in Deutschland überhaupt nicht vergleichen.
Am Nachmittag bin ich mit der Tochter und ihrer kleinen Schwester zur Schule gegangen um ihr Zeugnis abzuholen. Über Mittag hat es ziemlich heftig geregnet und auf unserem Weg versuchen wir Pfützen und Schlamm auszuweichen. Die Klassenzimmer sind klein, aber die ganze Wand ist bunt mit allem Möglichen, Alphabet, Wörter, Wochentage… Auch die Mauer, die die Schule umgibt, ist bunt bemalt mit Comic- und Märchenfiguren.

In den letzten zwei Tagen unterhalte ich mich viel mit der Tochter. Es ist spannend, sie über Uganda reden zu hören und sich mit ihr auszutauschen.  Ich denke ich werde das vermissen, wenn ich in Kampala bin.

Mein Hund gewöhnt sich gut ein, die Kinder und eigentlich auch alle anderen, lieben sie und ich muss nur manchmal aufpassen, dass es ihr nicht zu viel wird.

Bis jetzt fühle ich mich hier wirklich wohl und ich hoffe, dass es in Kampala genauso wird. Allerdings schlaucht mich das alles ziemlich, ich könnte den ganzen Tag schlafen. Vielleicht liegt es aber auch an dem Malaria-Medikament. Trotzdem kann ich mir im Moment gut vorstellen, das ganze Jahr hier zu verbringen. Ich mag die Lebenseinstellung und die Atmosphäre. Die Leute reden miteinander und sind wie eine große Gemeinschaft, nicht wie bei uns, wo jeder für sich bleibt. Ich würde nicht sagen, dass alles ein bisschen langsamer funktioniert, es ist einfach anders. Man tut eines nach dem anderen, in der Zeit, die es braucht und folgt dabei einem Tagesablauf.
Ich hoffe wirklich, dass es so bleibt und ich mit meiner Familie genauso gut auskomme, wie mit dieser hier.

Über Klamotten hätte ich mir übrigens gar nicht so viele Gedanken machen müssen, man kann hier eigentlich alles anziehen. In der Arbeit ist das vielleicht nochmal ein bisschen anders, aber einfach so auf der Straße ist es kein Problem. 






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